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Stimmungsschwankungen: Ursachen, Symptome, Massnahmen

Stimmungsschwankungen sind ein Teil des Lebens. Jede*r erlebt ab und an ein Wechselbad der Gefühle. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sie können zwar ein Indiz für eine ernsthafte psychische Erkrankung sein, oft sind sie jedoch nur eine vorübergehende Reaktion auf Stress oder andere Lebensereignisse.

Eine ausgeglichen wirkende Frau lächelt zufrieden in einen Spiegel. | © Caroline Veronez via Unsplash

Physiologische Stimmungsschwankungen

Physiologische Stimmungsschwankungen beziehen sich auf die normalen, täglichen Veränderungen der Stimmung, die jeder erlebt. Diese Schwankungen sind typischerweise eine direkte Reaktion auf Ereignisse im Alltag, etwa sehr schlechte oder sehr gute Nachrichten, Stress bei der Arbeit oder kleine Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen. Physiologische Stimmungsschwankungen sind in der Regel nicht extrem und beeinträchtigen die Lebensführung einer Person nicht grundlegend. Sie sind ein normaler Teil des menschlichen emotionalen Erlebens und können zwar «nerven», sind aber in der Regel kein Grund zur Sorge.

Pathologische Stimmungsschwankungen

Pathologische Stimmungsschwankungen hingegen sind intensiver und können die tägliche Funktionsfähigkeit einer Person beeinträchtigen. Sie können Teil einer psychischen Erkrankung sein, etwa einer bipolaren Störung, einer Depression oder von Angststörungen. Diese Art von Stimmungsschwankungen ist oft überproportional zu den Ereignissen, die sie auslösen, und die betroffenen Personen können das Gefühl haben, ihre Emotionen nicht kontrollieren zu können. Pathologische Schwankungen können längere Perioden von extrem hoher oder niedriger Stimmung umfassen.

Zusätzliche Infos von Similasan

Gefährliche oder «normale» Stimmungsschwankungen?

Der Hauptunterschied zwischen physiologischen und pathologischen Stimmungsschwankungen liegt in ihrer Intensität und ihrem Einfluss auf die Lebensführung. Während pathologische Schwankungen ein Zeichen für ernsthafte psychische Erkrankungen sein können und eine professionelle Behandlung erfordern, sind physiologische Schwankungen normal und vergänglich. Wir möchten uns in diesem Artikel auf die «normalen» Stimmungsschwankungen konzentrieren.

Falls Sie unter langanhaltenden, schweren oder wiederkehrenden Stimmungsschwankungen leiden oder wenn Sie zusätzlich zu den Stimmungsschwankungen weitere psychische oder physische Beschwerden feststellen, wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachperson.

Ursachen physiologischer Stimmungsschwankungen

Die Ursachen physiologischer Stimmungsschwankungen können äusserst vielfältig sein und sind von Person zu Person unterschiedlich:

Stress: Stressige Ereignisse bei der Arbeit, in der Familie oder im persönlichen Leben können kurzfristige Stimmungsschwankungen verursachen.

Müdigkeit: Übermüdung, sei es durch Schlafmangel oder intensive geistige oder körperliche Aktivitäten, kann die Stimmung deutlich negativ beeinflussen.

Ernährung: Ungesunde Ernährung oder das Auslassen von Mahlzeiten kann zu Blutzuckerschwankungen führen, die die Stimmung beeinträchtigen.

Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Schwankungen, die durch Menstruationszyklus, Schwangerschaft oder Wechseljahre verursacht werden, können die Stimmung beeinflussen.

Wetter und Jahreszeiten: Wetterbedingungen wie trübes Wetter oder Jahreszeitenwechsel, insbesondere der Übergang in die dunkleren Monate, können sich auf das allgemeine Wohlbefinden und die Stimmung auswirken. Auch mangelndes Sonnenlicht, besonders in den Wintermonaten, kann zu einem Absinken der Stimmung führen.

Gesundheitliche Probleme: Selbst leichte Gesundheitsprobleme wie eine Erkältung oder Allergien können die Stimmung kurzfristig beeinflussen.

Soziale Interaktion: Konflikte oder negative soziale Interaktionen können auf das Gemüt schlagen.

Bewegungsmangel: Wenig oder keine körperliche Aktivität kann zu einer Verschlechterung der Stimmung führen.

Alkohol, Nikotin, Cannabis & Co.

Der grosse Einfluss von sogenannten «Genussmitteln» (man würde besser von «Suchtmitteln» sprechen), sollte im Zusammenhang mit Stimmungsschwankungen auf keinen Fall unterschätzt werden. Zudem kann der Missbrauch dieser Suchtmittel physiologische zu pathologischen Stimmungsschwankungen machen:

Alkohol

Alkohol kann zunächst eine stimmungsaufhellende Wirkung haben, da er als sozialer Schmierstoff dient und die Hemmungen senkt. Jedoch kann Alkoholkonsum, insbesondere in grösseren Mengen oder regelmässig, zu erheblichen Stimmungsschwankungen führen. Die depressiven Effekte des Alkohols können zu Traurigkeit, Angstzuständen und sogar zu längerfristigen depressiven Episoden beitragen. Bei Personen, die regelmässig grössere Mengen konsumieren, können Stimmungsschwankungen als pathologisch eingestuft werden, vor allem, wenn sie mit einer Alkoholabhängigkeit verbunden sind.

Nikotin

Nikotin kann kurzfristig stimmungsaufhellend wirken, da es das Belohnungssystem des Gehirns stimuliert. Allerdings führt der Entzug von Nikotin oft zu Reizbarkeit und depressiven Stimmungen. Bei regelmässigen Rauchern kann die Abhängigkeit von Nikotin zu regelmässigen Stimmungsschwankungen führen, die jedoch oft als physiologisch angesehen werden, solange sie nicht die Funktion im Alltag beeinträchtigen.

Cannabis

Cannabis kann je nach Dosis, Häufigkeit der Nutzung und individueller Reaktion sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Stimmung haben. Während gelegentlicher Konsum bei einigen Nutzer*innen zu Entspannung und gesteigerter Freude führen kann, kann regelmässiger oder intensiver Gebrauch zu signifikanten Stimmungsschwankungen, Angstzuständen oder sogar zu einer Verschlechterung vorbestehender psychischer Probleme beitragen. In solchen Fällen können die Stimmungsschwankungen in den Bereich der pathologischen Schwankungen fallen.

Andere psychoaktive Substanzen

Ähnlich wie bei Cannabis können auch andere psychoaktive Drogen, wie zum Beispiel MDMA (Ecstasy) oder psychedelische Substanzen wie LSD, die Stimmung tiefgreifend beeinflussen. Die Effekte können von euphorisch bis zu tief depressiv reichen, oft begleitet von schnellen Wechseln. Längerfristig können solche Substanzen zu pathologischen Stimmungsschwankungen führen, insbesondere wenn sie die psychische Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen oder zu einer Substanzabhängigkeit führen.

Ja, die Dosis macht das Gift. Trotzdem würden wir Ihnen gerne ans Herz legen, komplett auf Suchtmittel zu verzichten. Keines der oben genannten Suchtmittel hat auf lange Sicht betrachtet auch nur eine einzige positive Eigenschaft. Wieso also nicht auf Dinge verzichten, die Ihnen und Ihrer Stimmung nicht guttun – oder Ihnen lediglich kurzzeitig ein Stimmungshoch vorgaukeln, das sich spätestens nach Abklingen des jeweiligen Suchtmittels ins Gegenteil verkehrt?

Was tun gegen physiologische Stimmungsschwankungen?

Die Liste der Ursachen oben ist bei weitem nicht vollständig. Jeder Mensch ist eine einzigartige und wunderschöne Schneeflocke. Genau so individuell sind auch die Ursachen von Stimmungsschwankungen. Person A ist durch Hunger schlecht gelaunt, Person B nur dann, wenn zum Hunger auch noch Übermüdung dazukommt. Deshalb ist es wichtig, dass man auf sich selbst hört und sich immer mal wieder hinterfragt: «Weshalb war meine Stimmung gestern total im Keller – und heute bin ich wieder überdurchschnittlich zufrieden?». Vielleicht erhalten Sie durch die Antwort auf diese Fragen Anhaltspunkte dafür, welche Faktoren für Ihre Stimmungsschwankungen verantwortlich sind. Und können damit beginnen, diese Faktoren zu umgehen oder die notwendigen «Gegenmassnahmen» einzuleiten.

Es gibt eine Vielzahl solcher Gegenmassnahmen:

In die Natur gehen: Zeit im Freien verbringen, vor allem in grünen, natürlichen Umgebungen, kann die Stimmung verbessern und Stress abbauen.

Sport treiben: Regelmässige körperliche Aktivität, wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren, fördert die Ausschüttung von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, und kann so die Stimmung stabilisieren.

Ausreichend Schlaf: Ein regelmässiger und erholsamer Schlaf ist entscheidend für die emotionale und psychische Gesundheit.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, unterstützt das allgemeine Wohlbefinden und kann Stimmungsschwankungen reduzieren.

Soziale Kontakte pflegen: Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen, kann unterstützend wirken und positive Gefühle fördern.

Entspannungstechniken: Methoden wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.

Achtsamkeit üben: Achtsamkeitstechniken helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und weniger über vergangene oder zukünftige Sorgen nachzudenken.

Musik hören: Musik kann tiefgreifende Auswirkungen auf die Emotionen haben und ist eine einfache Möglichkeit, die Stimmung zu beeinflussen.

Homöopathie gegen Stimmungsschwankungen

In der Homöopathie werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, um Stimmungsschwankungen zu lindern und die emotionale Balance zu fördern. Folgend einige der am häufigsten verwendeten homöopathischen Mittel zur Behandlung von Stimmungsschwankungen:

Hypericum (Johanniskraut) wird oft bei nervenbedingten Problemen eingesetzt. Es ist besonders hilfreich bei Stimmungsschwankungen, die mit Nervenschmerzen oder nach Verletzungen der Nerven auftreten. Hypericum kann dazu beitragen, depressive Verstimmungen zu lindern und die allgemeine Stimmung zu verbessern.

Ignatia (Ignatiusbohne) wird häufig verwendet, um auf emotionale Schocks und Trauer zu reagieren. Es ist besonders geeignet für Menschen, die zu plötzlichen Stimmungswechseln neigen, oft bedingt durch emotionale Belastungen. Ignatia kann helfen, die emotionale Reaktionsfähigkeit zu stabilisieren und eine tiefere emotionale Ausgeglichenheit zu fördern.

Pulsatilla (Küchenschelle) wird oft bei Personen eingesetzt, die sehr gefühlvoll und wechselhaft in ihren Stimmungen sind. Es ist hilfreich bei Stimmungsschwankungen, die mit hormonellen Veränderungen verbunden sind, wie sie etwa während der Pubertät oder in den Wechseljahren auftreten können. Pulsatilla unterstützt eine sanfte Stimmungsstabilisierung und fördert eine beruhigende Wirkung auf das emotionale Wohlbefinden.


Dieses Produkt von Similasan hilft bei Stimmungsschwankungen

Autor

14.06.2024

Sandro Wyss

dipl. Drogist HF, MAS Marketing & Business Development

Sandro Wyss ist dipl. Drogist HF und Autor für den Similasan Ratgeber

Sandro Wyss arbeitet seit 2021 als CCO/Leiter Markt Schweiz bei der Similasan AG. Bereits während seiner Ausbildung zum Drogisten hat er sich mit verschiedenen Therapieformen von komplementären Heilmethoden auseinandergesetzt und sich in diesen Themen weitergebildet. Dies ist auch die Hauptmotiviation für sein Engagement im Vorstand beim SVKH (Schweizerischer Verband komplementäre Heilmittel). Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie in der Natur oder leidenschaftlich in der Küche.

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